Die BLAZAR MANTIS 1.33x ist eine neue Vollformat-Anamorphoten-Serie, die Anfang 2025 angekündigt wurde. Sie umfasst fünf Festbrennweiten (25, 35, 50, 75 und 100 mm) und wurde entwickelt, um auf 16:9-Kameras und ohne Open-Gate-Modus einen echten Cinemascope-Effekt zu liefern. In ersten Praxistests wurde besonders der typisch anamorphe Look mit ovalem Bokeh hervorgehoben: Dank einer speziellen 14-blättrigen, ovalen Iris wirkt der Unschärfebereich so „gestreckt“, als würde man einen 2x-Anamorphoten einsetzen. Zugleich bleibt die Auflösung hoch – die geringere 1,33x-Stauchung verlangt keine ungewöhnlich breiten Sensoren, was viele Kameras besser ausnutzen können.
Viele DPs (Kameraleute) schätzten bei ihren ersten Aufnahmen die kristallklare Bildschärfe der MANTIS-Objektive. Im Vergleich zu älteren Anamorphoten wirkt die Bildmitte ausgesprochen klar, und die Farbwiedergabe ist neutral und kontrastreich. Dabei sind die Linsen überraschend leicht und kompakt (zwischen ca. 650 und 790 Gramm) und haben durchgängig einen 80 mm Frontdurchmesser – ideal, wenn du oft zwischen den Brennweiten wechselst oder einheitliche Filter nutzen möchtest. Insgesamt macht der Satz einen soliden, wertigen Eindruck: Die Fokusringe laufen weich und satt, jeder Tubus verfügt über Zahnkränze für Follow-Focus-Systeme, und dank des werkzeuglosen Wechsel-Mount-Systems kannst du ohne Adapter blitzschnell zwischen PL, E, EF, RF, L oder Z wechseln. In Tests fiel außerdem auf, dass der 25 mm-Typische Nähe fokussiert (nur ca. 0,38 m) weit fokussiert – ideal für sehr nahe Aufnahmen.
Leistung bei unterschiedlichen Lichtbedingungen
Low-Light:
Mit einer maximalen Blendenöffnung von etwa T2 (bzw. T2.4 bei 25 mm und 100 mm) sind die MANTIS-Objektive nicht die lichtstärksten Anamorphoten am Markt, bieten aber dennoch in Schwachlicht-Situationen vernünftige Ergebnisse. In gedämpften Innenräumen oder bei Abendlicht kannst du dank T2 die meisten Motive noch scharf abbilden, solltest aber auf Bildrauschen achten und gegebenenfalls den ISO-Wert anheben. Da anamorphe Linsen etwas mehr Licht „verschwenden“ als normale Objektive, lohnen sich hier robuste Kamerasensoren und gutes Rauschverhalten. Insgesamt erzeugen die MANTIS-Linsen im Dunkeln ein ruhiges, kontrastreiches Bild ohne auffällige Artefakte – sofern du genug Belichtungsreserve hast.
Tageslicht:
Bei Sonnenschein und gutem Tageslicht liefern die MANTIS-Objektive gestochen scharfe Bilder mit hoher Auflösung. Die Farben bleiben neutral und das Kontrastverhalten ist sauber. Da sie alle mit T2 (bzw. T2.4) starten, empfiehlt es sich bei hellen Lichtbedingungen, durchgängige ND-Filter zu verwenden, um offenblendig filmen zu können. Dank des einheitlichen 80 mm-Frontgewindes (und 77 mm-Filtergewinde bei vier der fünf Objektive) kannst du zum Beispiel einen ND-Filter-Satz in gleicher Größe nutzen. An sonnigen Tagen solltest du außerdem auf Vignettierung achten: Weit geöffnete Anamorphoten neigen bei extremen Fokuseinstellungen manchmal zu geringem Randabschattung, die sich mit Abblenden von selbst erledigt. Insgesamt ist das Ansprechen auf Licht gut: Schon geringe Blendenstufen Hineinheben die Schärfe weiter, was für Landschaftsaufnahmen und helle Szenen nützlich ist.
Gegenlicht und Flares:
Typisch für anamorphe Objektive zeigen sich bei Gegenlicht charakteristische horizontale Lichtstreifen und „Cinema Lens Flares“. Die MANTIS-Serie produziert hierbei warme, leicht orangefarbene Flares, die als sehr filmisch empfunden werden. Im Test erzeugten starke Lichtquellen (z.B. die Sonne oder Scheinwerfer) schöne, weiche Lichtreflexe in Bildmitte und aus den Bildrändern. Ein leichter Amberstich in den Flares wurde oft erwähnt: Wenn du diesen Look magst, kannst du ihn gezielt einsetzen. Möchtest du ihn vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz einer Streulichtblende oder leichtes Abblenden, um Blendlicht zu minimieren. Generell solltest du also mit dem Kamerawinkel im Gegenlicht vorsichtig spielen. Andernfalls liefern die MANTIS-Linsen bei bewusster Handhabung gerade in Neon- oder Abendaufnahmen einen sehr künstlerischen Effekt, den viele Filmemacher schätzen.
Ergonomie und Handhabung
In Sachen Ergonomie überzeugen die MANTIS-Objektive durch Kompaktheit und gutes Handling. Trotz der vollen Anamorph-Presets (Teilweise mit aufwendiger Optik) sind die Tuben vergleichsweise leicht und gleichmäßig im Gewicht verteilt. Das zahntförmige Zahnkranz-Design an Fokus- und Blendenring erlaubt den Einsatz eines Follow-Focus; die 180°-Fokusumdrehung ist dabei lang genug für feinfühlige Einstellungen. Du wirst schnell bemerken, dass sich die Ringe präzise und ohne Spiel drehen lassen – ideal für Schärfezüge. Die festsitzenden Sonnenblenden und das robuste Metallgehäuse vermitteln einen hochwertigen Eindruck und sorgen dafür, dass sie auch bei hektischen Drehs einiges wegstecken.
Ein großer Vorteil im Alltag ist das einheitliche Frontgewinde (meist 77 mm) bei allen Brennweiten außer dem 25 mm (der 77 mm statt 80 mm benötigt). Du kannst also das gleiche Mattebox-Setup, Filter und Objektivhalterungen verwenden, ohne ständig umzurüsten. Bei Brennweitenwechsel ist die Balance so gut gewählt, dass sich dein Rig kaum verändert – das ist praktisch beim Einsatz auf Stativ oder Gimbal. Die Objektive verfügen außerdem über ein „schnell wechselbares“ Montagesystem: Mit wenigen Handgriffen kannst du die Adapterplatine tauschen und sie auf die verschiedenen Kamerabajonette setzen. Das erspart dir sperrige Adapter oder Unklarheiten bei der Kompatibilität.
Insgesamt ist die Haptik durchdacht: Die Abstandseinstellung für Filter (z.B. Zirkular oder Steckfilter) funktioniert intuitiv, und die Objektive haben deutlich lange Gehäuse, an denen du einfach befestigen und unterstützen kannst. Auch an heißen Drehtagen bleiben sie relativ kühl, da die Hitze gut abgeleitet wird. Einziger kleiner Wermutstropfen ist vielleicht, dass bei komplett geöffneter Blende leichte Vignettierung auftreten kann – jedoch ist das bei vielen Anamorphoten normal und verschwindet bei Abblenden. Ansonsten überträgt sich die Wertigkeit bis zum kleinsten Detail: Die Scharfen Zahnringe und stabile Bauweise machen das Drehen insgesamt sehr angenehm.
Bildcharakteristiken im Vergleich zu anderen Anamorphoten
Die MANTIS-Optiken sind so konzipiert, dass sie mit 1.33x-Squeeze den Look von stärkeren Anamorphoten simulieren. Das bedeutet: Im Vergleich zu anderen aktuellen Budget-Anamorphoten (wie Sirui Saturn, Great Joy oder Atlas Mercury) fällt vor allem die Blur-Form und Bildkompression ins Auge.
- Bokeh und Tiefenschärfe: Dank des ovalen 14-Blatt-Iris wirkt das Hintergrund-Bokeh stark elliptisch – fast so, als würde man mit einem 2x-Anamorphoten drehen. Du erhältst also extrem ovale gestaltete Lichtpunkte und eine sehr flache Tiefenschärfe – dabei ist der MANTIS allerdings etwas abgeblendet heller (T2) als zum Beispiel die GreatJoy-Serie (T2.9). Gegenüber der Sirui Saturn (1.6x, in T2, Bokeh ähnlich oval) ist der Mantis-Bokeh leicht weniger stark gezogen, aber immer noch sehr filmisch. Insgesamt liefert der MANTIS ein ausgewogenes Bokeh: ovale Lichtquellen und unscharfe Linien kommen kräftig, gleichzeitig bleibt ein recht ausgewogenes Schärfefeld.
- Flares und Spiegelungen: Anders als manche ultrateuren Vintage-Anamorphoten, die oft grünblaue Reflexe zeigen, erzeugt der MANTIS klare, aber wärmlich getönte Flares. Vergleichsweise neutral wirkende Linsen wie Sirui Saturn oder Atlas Mercury können teils kühlere Reflexe haben. Der MANTIS-Streifen ist im Bild stärker ausgeprägt und durch seine Farbtemperatur besonders filmisch – ideal, wenn du warme Abendstimmung einfangen möchtest. Im hellsten Sonnenlicht kann der MANTIS jedoch etwas stärker „Glow“ produzieren, was je nach Geschmack entweder gefällt oder dezent zu filtern ist.
- Schärfe und Kontrast: Im Vergleich zu Reihen wie GreatJoy (ursprünglich 1.8x, T2.9) fällt beim MANTIS die höhere Offenblende positiv auf – bei gleicher Blende ist er also etwas lichtstärker. Dadurch sind Aufnahmen bei gleicher Belichtung etwas knackiger. Die Schärfekonsistenz von Bildzentrum bis Rand wurde von Probanden als durchweg gut bewertet. Im Vergleich mit dem Sirui Saturn (starke Beschichtung, 1.6x) wirkt der Mantis ähnlich scharf, vielleicht mit minimaler Randunschärfe, die aber kaum auffällt. Farblich liefert der Mantis einen neutralen Weißabgleich ohne auffällige Blaustiche, während manche Anamorphoten teilweise warme Farbtöne hinzufügen. Insgesamt ist der Eindruck: Der MANTIS wirkt modern und klar, ohne den extremen Vintage-Charme mancher teurer Klassiker.
Im direkten Vergleich bietet der MANTIS also einen Mittelweg: stärkerer anamorpher Look als viele 1.33x-Adapter.
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Die Vorbestellungen für die ersten BLAZAR Mantis-Objektive – 35mm, 50mm und 75mm – beginnen im Mai 2025, mit Lieferungen, die für Juni geplant sind. Die zusätzlichen Brennweiten, 25mm und 100mm, werden im Juni 2025 zur Vorbestellung angeboten und sollen im darauffolgenden Monat, im Juli, verschickt werden.