Verständnis von anamorphotischen vs. sphärischen Bildausschnitten
Anamorphotische Objektive erfassen einen breiteren horizontalen Bildausschnitt als gleichwertige sphärische Objektive. Sie erreichen dies, indem sie das Bild optisch entlang der Horizontalachse stauchen; zum Beispiel staucht ein 2× anamorphotisches Objektiv das Bild horizontal im Verhältnis 2:1 auf den Sensor. Nach dem Dreh wird das Bild in der Postproduktion „entzerrt“, sodass das endgültige Bild ein Breitbild-Seitenverhältnis erhält. Dieser Stauchungsfaktor verleiht anamorphotischem Filmmaterial seinen einzigartigen Look (breiterer Bildausschnitt, ovales Bokeh, horizontale Lichtreflexe) und ermöglicht es Filmemachern, mehr von der Szene horizontal aufzunehmen, ohne die Kamera zurückzubewegen. (Im Gegensatz dazu projiziert ein normales sphärisches Objektiv ein nicht gestauchtes, kreisförmiges Bild, das den gesamten Rahmen nutzt, aber den horizontalen Bildausschnitt nicht über das native Seitenverhältnis des Sensors hinaus erweitert.)
Viele anamorphotische Objektive (wie die Remus-Serie von Blazar) haben ein festes Stauchungsverhältnis, hier 1,5×. Da das Glas nur horizontal staucht, ist die effektive horizontale Brennweite kürzer. Ein Beispiel: Ein 50-mm-1,5× anamorphotisches Objektiv ergibt eine effektive horizontale Brennweite von 50/1,5 ≈ 33 mm.
Wie sich der horizontale Bildausschnitt mit anamorphotischer Stauchung ändert
In der Praxis wird der horizontale Bildausschnitt eines anamorphotischen Objektivs (FOV) berechnet, indem seine Brennweite durch den Stauchungsfaktor geteilt wird. Der vertikale Bildausschnitt bleibt von der Brennweite des Objektivs und der Sensorgröße abhängig, aber horizontal wird das Bild durch das Inverse der Stauchung gedehnt. Ein Beispiel: Ein 50-mm-sphärisches Objektiv hat einen bestimmten horizontalen Bildausschnitt; ein 50-mm-2×-anamorphotisches Objektiv hat die gleiche Brennweite „vertikal“, aber horizontal erfasst es das Bild, als ob es ein 25-mm-Objektiv wäre (50 mm ÷ 2). Anders ausgedrückt:
- Effektive horizontale Brennweite = (Brennweite des Objektivs) ÷ (Stauchungsfaktor).
Das bedeutet, dass anamorphotische Objektive mehr horizontalen Raum abdecken: Ein 2× anamorphotisches Objektiv verdoppelt die Breite, die vom Film/Sensor erfasst wird, und ein 1,5×-Objektiv fügt 50 % mehr hinzu. In praktischen Begriffen bedeutet dies, dass ein Filmemacher mit anamorphotischen Objektiven näher am Motiv bleiben kann und trotzdem eine breite Szene horizontal aufnehmen kann. (Deshalb ist Anamorphotisch beliebt für dramatische Breitbildaufnahmen.)
Berechnung der anamorphotischen Brennweiten-Äquivalente
Setzt man Zahlen ein: Wenn ein Blazar Remus 1,5× anamorphotisches Objektiv mit 45 mm markiert ist, entspricht sein horizontaler Bildausschnitt dem eines 45 mm ÷ 1,5 = 30 mm sphärischen Objektivs. Ebenso entspricht ein Cato 2×-Objektiv mit 85 mm einem 85 mm ÷ 2 = 42,5 mm sphärischen Objektiv horizontal. Die Formel ist einfach, sodass man schnell vergleichen kann:
- Ein 33 mm Remus 1,5× verhält sich effektiv wie ein 22 mm horizontal (33 ÷ 1,5).
- Ein 50 mm Remus 1,5× ⇒ ~33 mm horiz (50 ÷ 1,5).
- Ein 85 mm Remus 1,5× ⇒ ~57 mm horiz (85 ÷ 1,5).
- Ein 125 mm Remus 1,5× ⇒ ~83 mm horiz (125 ÷ 1,5).
- Ein 40 mm Cato 2× ⇒ 20 mm horiz (40 ÷ 2).
- Ein 55 mm Cato 2× ⇒ 27,5 mm horiz (55 ÷ 2).
- Ein 85 mm Cato 2× ⇒ 42,5 mm horiz (85 ÷ 2).
- Ein 125 mm Cato 2× ⇒ 62,5 mm horiz (125 ÷ 2).
Diese Beispiele zeigen, dass ein Objektiv mit längerer Brennweite anamorphotisch immer einen viel breiteren horizontalen Bildausschnitt bietet als ein sphärisches Objektiv mit der gleichen Brennweite. (Zum Beispiel hat das Blazar Cato 85 mm 2× den horizontalen Bildausschnitt eines 42,5 mm sphärischen Objektivs, aber mit einem viel flacheren vertikalen Bildausschnitt.)
Blazar Remus 1,5× Serie (Vollformat)
Das Blazar Remus 33 mm T1.8 1,5× anamorphotische Objektiv (abgebildet) ist eines von fünf Brennweiten der Remus 1,5× Serie für Vollformat. Jedes Remus-Objektiv hat eine konstante 1,5×-Stauchung. Zum Beispiel hat das 33 mm Remus eine effektive horizontale Brennweite von etwa 22 mm (33 ÷ 1,5). Im Allgemeinen ergibt die Remus-Serie (33, 50, 65, 85, 125 mm) effektive horizontale Äquivalente von ~22, 33, 43, 57 und 83 mm.
Die Remus 1,5× anamorphotischen Objektive von Blazar haben alle ein 1,5×-Stauchungsverhältnis. Das Vollformat-Set von Remus umfasst fünf Festbrennweiten (33, 50, 65, 85, 125 mm). Aufgrund der 1,5×-Stauchung ist der horizontale Bildausschnitt jedes dieser Objektive so, als ob ein kürzeres sphärisches Objektiv verwendet wird. Konkret heißt das: Das 50 mm Remus verhält sich wie ein 33 mm Objektiv horizontal, und das 125 mm Remus wie ein ~83 mm Objektiv. Diese numerischen Beispiele machen es einfach, anamorphotische Objektive auf das gewünschte Bildausschnitt zuzuordnen: Wenn du einen horizontalen Bildausschnitt wie ein 30 mm sphärisches Objektiv benötigst, würdest du das 45–50 mm Remus verwenden; für einen horizontalen Bildausschnitt wie ein 45 mm sphärisches Objektiv, benutze das 65–70 mm Remus-Objektiv.
Blazar Cato 2× Serie (Vollformat)
Die Blazar Cato-Serie verwendet einen 2×-Stauchfaktor. Die verfügbaren Cato-Festbrennweiten sind 40, 55, 85 und 125 mm. Ihre effektiven horizontalen Brennweiten sind daher genau die Hälfte ihrer markierten Brennweiten. Zum Beispiel bietet ein 40 mm Cato 2× denselben horizontalen Bildausschnitt wie ein 20 mm sphärisches Objektiv (40 ÷ 2). Ein 125 mm Cato 2× entspricht einem 62,5 mm Objektiv horizontal. In Listenform:
- 40 mm Cato 2× → 20 mm äquivalenter horiz.
- 55 mm Cato 2× → 27,5 mm äquivalent.
- 85 mm Cato 2× → 42,5 mm äquivalent.
- 125 mm Cato 2× → 62,5 mm äquivalent.
Diese Zahlen helfen, sich vorzustellen, wie die Cato-Objektive im Vergleich zu sphärischen Optiken abschneiden. Zum Beispiel ist das Drehen mit dem 40 mm Cato wie das Drehen mit einem 20 mm sphärischen Objektiv für horizontalen Bildausschnitt, was es sehr weit macht. Das 85 mm Cato hingegen hat einen mittellangen horizontalen Bildausschnitt (etwa 42,5 mm), obwohl es ein 85 mm Objektiv ist. Beachte, dass in allen Fällen der vertikale Bildausschnitt dem der vollen Brennweite entspricht (40 mm vertikal für das 40 mm Objektiv usw.), da die anamorphotische Kompression nur die Breite beeinflusst.
Zusammenfassung
Zusammenfassend erweitern anamorphotische Objektive den horizontalen Bildausschnitt durch ihren Stauchungsfaktor. Die effektive horizontale Brennweite wird berechnet als (nominale Brennweite) ÷ (Stauchungsfaktor). Die Remus 1,5×-Objektive von Blazar bieten horizontale Bildausschnitte, die 33 % breiter sind als ihre Brennweiten, und die Cato 2×-Objektive bieten doppelt so breite horizontale Bildausschnitte (entsprechend der Halbierung der Brennweite für horizontale Komposition). Zum Beispiel verhält sich das 50 mm Remus 1,5× wie ein 33 mm Objektiv horizontal, und das 85 mm Cato 2× verhält sich wie ein 42,5 mm Objektiv horizontal. Diese Umrechnungen erleichtern den Vergleich von anamorphotischen Objektiven mit bekannten sphärischen Objektiven.
Die Blazar Remus- und Cato-Anamorphotischen Serien (mit 1,5× und 2× Stauchung) sind über autorisierte Händler erhältlich – zum Beispiel ist Better-Focus.com ein verifizierter Blazar-Händler. Durch das Verständnis und die Nutzung der Berechnung „Brennweite geteilt durch Stauchung“ können Filmemacher schnell das Sichtfeld eines beliebigen anamorphotischen Objektivs vorhersagen und die richtige Brennweite für ihre Breitbildkomposition auswählen.
Wichtige Erkenntnisse
Anamorphotische Objektive stauchen das Bild horizontal und bieten so einen breiteren horizontalen Bildausschnitt. Die effektive horizontale Brennweite entspricht der Brennweite des Objektivs geteilt durch den Stauchungsfaktor. In der Praxis ist ein 50 mm 1,5× anamorphotisches Objektiv horizontal wie ein 33 mm sphärisches Objektiv, und ein 85 mm 2× anamorphotisches Objektiv ist wie ein 42,5 mm sphärisches Objektiv. (Alle Blazar Remus 1,5×-Objektive verwenden eine 1,5×-Stauchung; alle Blazar Cato 2×-Objektive verwenden eine 2×-Stauchung.) Diese Objektive (verkauft über Better-Focus) ermöglichen es, sehr weite Breitbildbilder auf Vollformatkameras zu erfassen, ohne den vertikalen Bildausschnitt zu verändern.